Energiegenossenschaft Vogelsberg eG freut sich über Daniel Schmidt als 1500. Mitglied

„Solide, bewährte und regionale Investition in die Zukunft“

ALSFELD (pm). Eigentlich hatte er sein Beitrittsformular schon viel früher abgeben wollen, doch stets kam etwas dazwischen. Als es nun endlich so weit war, wurde Daniel Schmidt aus Lauterbach nicht nur irgendein Mitglied der Energiegenossenschaft Vogelsberg eG, sondern das eintausendfünfhundertste. Darüber freuten sich Vorstand und Geschäftsführung gleichermaßen und luden ihr neues Mitglied zu einer kleinen Feier in die neue Geschäftsstelle am Fulder Tor ein. Im Gespräch lernten Günter Mest, Udo Pfeffer, Wolfram Mohr und Björn Köhler ihr neues Mitglied als versierten Fachmann in Sachen erneuerbarer Energie kennen, als engagiertes Mitglied der Grünen und als jemand, der Unterstützer und Impulsgeber der EGV sein kann.

Natürlich sei regenerative Energie für ihn schon lange ein Thema, sagte der Bauingenieur, der an der Staatlichen Technikakademie in Alsfeld unterrichtet. Mit dem Einstieg in die EGV habe er sich für eine „solide, bewährte und regionale Investition in die Zukunft“ entschieden. Nicht auf alle Player auf dem Markt der erneuerbaren Energie träfen diese Attribute zu, war man sich einig; insbesondere das Thema Wertschöpfung in der Region müsse noch viel mehr in den Fokus gerückt werden – nicht nur der Bürgerinnen und Bürger, sondern auch der Politik. Es sei unverständlich, wenn Investoren von außen Zuschläge für Bauvorhaben von Solar- oder Windparks bekommen, die den Gewinn abschöpften und der Region kaum etwas zurückließen, war man sich einig. Daniel Schmidt, der sich in der Lokalpolitik engagiert, könnte den Gedanken der nachhaltigen, regionalen Wertschöpfung dort vielleicht platzieren, so eine Hoffnung der EGV, die sich freuten, mit ihrem neuen Mitglied einen aktiven und kenntnisreichen Gesprächspartner zu bekommen. Ihm liege die Kommunikation mit den Menschen vor Ort am Herzen, sagte Schmidt: Immer noch gäbe es zu viele Vorbehalte gegen den Bau von Solar- oder Windparks. „Doch irgendwo muss die Energie ja herkommen. Und wir müssen viel mehr dafür werben, dass Wind, Sonne und Fläche großartige Ressourcen des Vogelsbergs sind.“ 

Dass man hier nicht nur Energieproduzent für den Vogelsberger Eigenbedarf sein muss, sondern Energielieferant für andere Regionen werden könne, lag für alle Beteiligten auf der Hand. „Doch auch das gilt es, den Menschen zu vermitteln.“ Wenn die Region auch wirtschaftlich von der Erzeugung und dem Verkauf erneuerbarer Energie profitiere, sei dies sicherlich ein Argument.

Dass auch sonst viel in Bewegung ist auf dem Energiemarkt, zeige sich zum einen an der wachsenden Zahl der Elektrofahrzeuge, zum anderen auch an den neuen Anforderungen der Wärmeplanung. Hier sehen die Experten von der EGV viel Entwicklungspotenzial, sei es in der Errichtung von Nahwärmenetzen, insbesondere auch mit kalter Nahwärme, oder in dem Ausbau der Ladestationen für E-Autos, der voranschreite. „Man muss der E-Mobilität auch eine Entwicklung zutrauen“, zeigte sich Schmidt zuversichtlich. Er selbst fährt bereits seit Jahren ein S-Pedelec, das er auch für den Weg zur Arbeit nutzt. 

Mit Blick auf die Aktivitäten der Energiegenossenschaft sagte deren Geschäftsführer Günter Mest, dass hier eine große Dynamik herrsche: Es seien viele Projekte in der Pipeline und immer mehr Menschen schlössen sich den Zielen der EGV an. Für deren neues Mitglied Daniel Schmidt ist klar, dass dies dem regionalen Faktor und der Beständigkeit der Genossenschaft geschuldet ist: „Das Zusammenspiel der Genossenschaft mit den Banken und Akteuren vor Ort sowie bekannte Gesichter und das hohe Maß an Verbindlichkeit sind Bausteine für Akzeptanz“, sagte er.

Neben mehr erneuerbarer Energie für den Vogelsberg formulierte Mest als Ziele der EGV eine Verjüngung und eine Mitgliederzahl von fünftausend. Man ist auf dem Weg und ist sich einig: „Visionen braucht man, damit die Zukunft gelingen kann.

Foto: Günter Mest überreicht dem neuen Mitglied ein kleines Geschenk zur Begrüßung, v.l.: Wolfram Mohr, Udo Pfeffer, Daniel Schmidt, Günter Mest und Björn Köhler.