Erster Schritt für Freiflächenanlage in Rudingshain

Mit der Vertragsunterzeichnung zwischen der Stadt Schotten und der Energiegenossenschaft Vogelsberg haben wir einen ersten großen Schritt zur Realisierung einer großen Photovoltaik-Freiflächenanlage bei Rudingshain gemacht. 20 000 Quadratmeter ist die Fläche groß, auf der bald Energie aus Sonnenlicht gewonnen wird – natürlich mit Bürgerbeteiligung, wie Bürgermeisterin Susanne Schaab betonte.

„Die Anlage wird in zwei Bauabschnitten erstellt, insgesamt werden die Module eine Leistung von 1200 Kilowatt Peak (kWp) erbringen“, so EGV-Geschäftsführer Günter Mest, der unterstreicht: „Die Wertschöpfung für die Region durch dieses Projekt ist erheblich, denn die Kommune kann mit jährlichen Pachteinnahmen von 2000 Euro am Anfang bis zu 3200 Euro nach Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts rechnen“. Hinzu kommt dann – wie stets bei EGV-Projekten – die Rendite, die Genossenschaftsmitglieder über Nachrangdarlehen an die EGV erzielen können, und die Dividende, die jährlich ausgeschüttet wird.

„Das Thema ‚Erneuerbare Energie‘ hat spätestens mit der Energiewende wieder Fahrt aufgenommen“, freut sich Günter Mest, der mit Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft weitere PV-Freiflächen plant. Daneben bleibt auch die Windkraft ein weiteres Betätigungsfeld, bei dem sich die EGV engagiert – stets mit Blick auf die regionale Wertschöpfung, von der bisher 750 Mitglieder profitieren.

Im Rahmen der Vertragsunterzeichnung begrüßte nicht nur Bürgermeisterin Susanne Schaab die Beteilungsmöglichkeiten. Die Fläche bei Rudingshain hätte sich als Freifläche geradezu angeboten, da seit 30 Jahren kein Pachtinteresse mehr daran bestand. Da die PV-Flächen unversiegelt blieben und mit Schafen bewirtschaftet würden, sei dieses Projekt rundherum ökologisch sinnvoll. Auch die Grundwasserneubildung sei dadurch in keiner Weise beeinträchtigt, griff die Schottener Rathauschefin ein brisantes Thema auf.

Bald schon soll es losgehen, denn spätestens zu Beginn des neuen Jahres soll der erste Teil der Anlage in Betrieb gehen. Die Einspeisevergütung betrage sieben Cent pro Kilowattstunde, so Günter Mest. „Für Ende des Jahres planen wir eine Bürgerinformationsveranstaltung, um mögliche Beteiligungen vorzustellen.“ Bernd Schmidt aus dem Vorstandsteam fügte hinzu: „Im Unterschied zu großen überregionalen Projekten ortsfremder Investoren, steht hier auch die Investionssicherheit an erster Stelle – das Risiko eines Totalverlustes besteht bei diesem regionalen Projekt nicht.“

(Foto: Stefan Weil)